Autor Thema: Ultra 60 / 80 bzw. E220R / E420R mit 480 MHz Prozessoren - HOWTO  (Gelesen 10018 mal)

Offline Matthias

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Nur so am Rande :

Eigentlich unterstützen sowohl die Ultra 60 / 80 (und die Rackversionen E220R / E420R) nur CPU's mit 450 MHz von Haus aus.

Falls man zufälligerweise mal in den Genuss der seltenen 480er CPU's kommt, laufen die aber auch in diesen Maschinen.

Dazu muss folgendes getan werden :

1.) Hochfahren bis zum ok> - prompt

2.) Dann (als Beispiel - Eingaben sind fett) :

ok>nvedit
               1: hidden <cr>
               2: d# 480 at-speed <cr>
               3: ^C     (um den editor zu beenden)


3.) nvstore (um das eben Geschriebene über den nächsten RESET zu speichern. nvquit verwirft das Geschriebene)

3.) ok>setenv use-nvramrc? true

4.) ok>reset-all

Als Belohnung zeigt auch das Banner nach dem Neustart die 480 MHz an.

Ein Abfrage, wie schnell die CPUs denn jetzt wirklich laufen bekommt man mit :

ok>.speed

Als Ausgabe bekommt man dann die Taktfrequenzen für CPU, UPA, PCI-Bus

Viel Spaß beim Basteln

Matthias

P.S. Nach einer Aussage in comp.sys.sun.hardware können SPARC-CPUs wohl bis zu 15% übertaktet werden, ohne instabil zu werden.
     
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Offline Sparky

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Re: Ultra 60 / 80 bzw. E220R / E420R mit 480 MHz Prozessoren - HOWTO
« Antwort #1 am: 28. Dezember 2005, 06:51:14 »
Zitat
P.S. Nach einer Aussage in comp.sys.sun.hardware können SPARC-CPUs wohl bis zu 15% übertaktet werden, ohne instabil zu werden.

Das geht aber nur bei Maschinen, welche über die klassischen Jumper für Takt/Multiplikator verfügen, ansonsten wird´s schwierig.
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Offline Matthias

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Re: Ultra 60 / 80 bzw. E220R / E420R mit 480 MHz Prozessoren - HOWTO
« Antwort #2 am: 28. Dezember 2005, 08:48:51 »
Sagen wir mal so : meine E420R hat genau EINEN Jumper der umgesteckt werden muss und der ist lt. Handbuch für entweder 360 MHz oder 400 bzw. 450 MHz CPUs.

Solltest Du diesen Jumper meinen, gebe ich Dir natürlich recht.

Ich vermute schon, dass dieser Jumper irgendetwas mit der Taktfrequenz  zu tun hat - aber eher in Richtung 'Basisfrequenz' (30/60 MHZ für 360 MHZ und vieleicht 50 MHZ für 400/450 MHZ CPUs). Natürlich kann ich hier völlig falsch liegen. Ist die Frage, ob sich Deine Aussage darauf bezieht, dass man einen Multioplikator festlegen kann (z.B AX1105) oder ob man den Bustakt vorgibt. Irgendwie muss ja auch zwischen 400 MHz und 450 MHz unterschieden werden.

Ansonsten geht das über das OPENBOOT (vielleicht auch erst ab OPENBOOT 3.x) und auch nur, wenn man die hidden Befehle einschaltet.

Die von mir oben beschriebene Vorgehensweise ist auch mit Vorsicht zu geniessen, da sie die Frequenz hart beim Hochfahren setzt. Ich weiss also nicht, was dann mit einer 360er CPU passiert, wenn man sie auf 480 MHz hochtaktet (spasshalber habe ich die 480er mal auf 500 MHz hochgetaktet, was auch funktiniert. Allerdings habe ich keinen Dauertrest durchgeführt, der etwas über die Stabilität im laufenden Betrieb aussagt).

Im Übrigen kann man auch mit hidden und dann +cpu-speed 1 die Taktfrequenz um ein MHz erhöhen (die Geschwindigkeit für den UPA-Bus ändert sich entsprechend).

Matthias
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Offline vab

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Re: Ultra 60 / 80 bzw. E220R / E420R mit 480 MHz Prozessoren - HOWTO
« Antwort #3 am: 29. Dezember 2005, 17:38:18 »
Coole Sache!  Danke für den Tip!!

Das ganze scheitert natürlich bereits am Besorgen der 480er-CPUs... :-(


Gruß -- Volker
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Offline erisch

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Re: Ultra 60 / 80 bzw. E220R / E420R mit 480 MHz Prozessoren - HOWTO
« Antwort #4 am: 30. Dezember 2005, 09:10:04 »
[...]
P.S. Nach einer Aussage in comp.sys.sun.hardware können SPARC-CPUs wohl bis zu 15% übertaktet werden, ohne instabil zu werden.
     
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Da würde ich vorsichtig sein. Ich hab damals mit meiner ersten U60/450 auch solche experimente gemacht.
Ich wollte auch die 450er CPU als 480er laufen lassen, das ging nur bis zur ersten Panic, die nicht lange auf sich warten ließ.
Selbst mit 460 MHz lief das Teil nicht absolt stabil.

Ich würde sagen, das Übertakten funzt nur bei den 300er und 360ern. Ich schätze mal die 450er sind schon am Rande des möglichen, deswegen gings da auch (bis auf den 480er) nicht weiter. Soweit ich weiß ist das 0,35 µm Technologie, die ist mit 450 MHz schon ziemlich doll schnell.

Mfg. Erisch

Offline Matthias

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Re: Ultra 60 / 80 bzw. E220R / E420R mit 480 MHz Prozessoren - HOWTO
« Antwort #5 am: 30. Dezember 2005, 09:23:47 »
Da gebe ich Dir absolut recht. Ich bin nicht der große Übertakter. Eher interessiert mich, ob ich schnellere CPUs einbauen kann. Und es hat mich natürlich interessiert, die 480er in der E220R mit voller Geschwindigkeit zum Laufen zu bringen.

Ich werde bei Gelegenheit mal meine 480er auseinandernehmen, ob da auch auf dem Chip die 480 draufstehen. Meiner Meinung nach ist das ein Versuch von SUN gewesen, das letzte Mögliche aus dem Chip rauszuholen.

Matthias

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DoomWarrior

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Re: Ultra 60 / 80 bzw. E220R / E420R mit 480 MHz Prozessoren - HOWTO
« Antwort #6 am: 04. Januar 2006, 21:30:51 »
Ich vermute schon, dass dieser Jumper irgendetwas mit der Taktfrequenz  zu tun hat - aber eher in Richtung 'Basisfrequenz' (30/60 MHZ für 360 MHZ und vieleicht 50 MHZ für 400/450 MHZ CPUs). Natürlich kann ich hier völlig falsch liegen. Ist die Frage, ob sich Deine Aussage darauf bezieht, dass man einen Multioplikator festlegen kann (z.B AX1105) oder ob man den Bustakt vorgibt. Irgendwie muss ja auch zwischen 400 MHz und 450 MHz unterschieden werden.

laut Doku legt man hier den Teiler für das Modul fest, 3 bzw. 4. Der Prozessor selber scheint dann nochmal einen Multiplicator auf dem Modulbus zu haben.

Zum thema übertakten. Mir ist aufgefallen das in meinem UltraSparc IIi 270 Modul (501-5039) eigentlich ein SME1040LGA-300 also ein 300Mhz USparcIIi steckt. Vielleicht ist diese Feststellung auf so einenen Sachverhalt zurück zu führen.

victor-charly

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Re: Ultra 60 / 80 bzw. E220R / E420R mit 480 MHz Prozessoren - HOWTO
« Antwort #7 am: 19. März 2006, 05:18:47 »
Ich hätte noch zwei Links, die evtl. zur Diskussion beitragen:

http://www.sunshack.org/data/ultra30_cpu.html

http://www.webservertalk.com/message952718.html

Was mich speziell interessieren würde: Die 480MHz UltraSPARC II CPU hat 8MB 2nd level Cache (finde ich persönlich interessanter als den höheren Takt). Wird der von anderen Kiste auch unterstützt oder sehen die nur 2 oder 4MB Cache? Evtl. macht auch die OBP-Version was aus (vermute ältere können mit 8MB Cache nix anfangen).

Ich hab in der Vergangenheit div. Hardware-Manuals zu verschiedenen Kisten angeschaut (u.a zur E450). Im E450 Owner's Manual hat es irgendwo ein Kapitel, wo der Strombedarf der einzelnen Komponenten aufgelistet ist (es wird dort auch empfohlen bei gewissen Konfigurationen den Strombedarf zu kalkulieren). Aus den Angaben dort kann man folgendes schliessen:  Ein grösserer Cache führt zu einem doch nicht unerheblichen Mehrbedarf an Strom (der höhere Takt natürlich auch). Bei gewissen Kisten (z.B. Ultra 60, E250) könnte es mit den Strom irgendwann knapp werden, wenn wie bei meiner Ultra 60 auch noch fette Grakas (Elite3Dm6 + Expert 3D) eingebaut sind. Man tut sich damit nicht unbedingt einen Gefallen, da dann alle Komponenten vom einzelnen Elko bis zu Netzteil einer Mehrbelastung ausgesetzt sind, was die Lebensdauer der Kiste merklich herabsetzen kann. Im Extremfall würde wohl die Sicherung im Netzteil rausfliegen (auch nicht gerade toll... ist sicher ein Spass so ne Sicherung zu ersetzen => es wäre auch sehr gefährlich einfach eine neue Sicherung reinzumachen, da der auslösende Defekt evtl. gar nicht behoben ist => im Extremfall könnte das sogar zu einem Brand führen).

Immerhin verbaut Sun qualitativ sehr hochwertige Elkos. Bei gewissen PC-Mainboards kommt es ab und zu mal vor, dass sich ein Elko in Rauch auflöst (oder sogar expodiert). Hab schon Bilder von solchen Boards gesehen, die hatten z.T. sogar ein Loch in der Platine. Es gibt aber auch Fälle, wo der Elko "normal" stirbt, also einfach nicht mehr funktioniert. Das ist meistens der Fall, wenn er einfach sein Lebensalter erreicht hat. Es lohnt sich übrigens seine Elkos möglichst kühl zu halten (steigert die Lebensdauer) und ab und zu ein Auge auf die Elkos in einer Maschine zu haben (mache ich persönlich routinemässig, wenn ich ne Kiste offen habe). Kaputte/fehlerhafte Elkos erkennt man an geblähten Gehäusen oder gerissenen Sollbruchstellen (dann tritt zumeist auch Elektrolyt aus => sehr gefährlich, da das Elektorlyt elektrisch leitend ist). Es kann aber auch der "Pfropfen" am unteren Teil des Gehäuses rausfliegen.

Gewisse PC-Overclocker kann ich überhaupt nicht erst nehmen, da denen zumeist die oben beschriebenen Zusammenhänge völlig fremd sind. Bei gewissen Systemen gibt es aber durchaus Spielraum zum übertakten (etwas Reserve haben die allermeisten), man tut aber gut daran VORHER zu überlegen, was man eigentlich anstellt.

Offline Jonny

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Re: Ultra 60 / 80 bzw. E220R / E420R mit 480 MHz Prozessoren - HOWTO
« Antwort #8 am: 19. März 2006, 09:54:02 »
man tut aber gut daran VORHER zu überlegen, was man eigentlich anstellt.

Leider in großen weiten Welt der ultracoolen Besserwisser eine eher seltene Vorgehensweise >:(
die in diesem Forum aber glücklicherweise die meisten Leute beherzigen :D

Ist zwar OT, mußte aber mal gesagt werden ::)

Gruß
Jonny
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victor-charly

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Re: Ultra 60 / 80 bzw. E220R / E420R mit 480 MHz Prozessoren - HOWTO
« Antwort #9 am: 19. März 2006, 18:21:50 »
Das die meisten Leute hier auf sowas achten, ist mir durch diverse gelesene Topics bekannt. Deshalb hab ich mich auf "gewisse" PC-Overclocker bezogen. Ich hab da schon ein paar recht gewagte Sachen gesehen. Es ging mir eigentlich vor allem darum, dass der grosse Cache auf den 480er eben sehr viel Strom saugt. Bei meiner eigenen U60 würde ich kaum mehr wagen eine 480er reinzumachnen, da die schon schon sehr viel Kram drin hat. Vermutlich hat Sun die 480er nur in den E450 verbaut, weil dort auch sehr viel Strom zur Verfügung steht (beim letzten Modell mit 480er CPU waren es max. 3 Netzteile mit 605 Watt). Die älterenen E450 hatten anscheindend noch 550 Watt Netzteile (so eine E450 mit 4x300MHz steht bei mir auch rum; die Kiste gehört aber nicht mir allein, die reinzunehmen war mal ne Schapsidee, die ich mit einem Kumpel hatte... das Ding ist zwar schon sehr eindrucksvoll, aber eben auch riesengross...).

Ob der grosse 8MB Cache der 480MHz-Module in allen anderen Maschinen (ausser der E450) richtig erkannt wird, würde mich sehr interessieren. Wenn jemand dazu mehr weiss, freue ich mich auf Informationen dazu. Bei meiner eigenen E250 hatte ich auch schon mal den Gedanken, ob anstelle der offiziell unterstützten 400MHz CPUs mit 2MB Cache (501-5445), solche aus einer E450 mit 400MHz/4MB (501-5446) laufen würden. Ich hätte sogar ein 501-5446 Modul da, aber ich hänge halt an der E250 und wollte keine Risiken eingehen. Es sind ja auch 2x 501-5445-CPUs drin, das ist mir eigentlich auch schnell genug.

Viele Grüsse

Christian
« Letzte Änderung: 19. März 2006, 18:44:55 von victor-charly »

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Re: Ultra 60 / 80 bzw. E220R / E420R mit 480 MHz Prozessoren - HOWTO
« Antwort #9 am: 19. März 2006, 18:21:50 »

Offline Matthias

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Re: Ultra 60 / 80 bzw. E220R / E420R mit 480 MHz Prozessoren - HOWTO
« Antwort #10 am: 21. März 2006, 15:18:37 »
Es ging mir eigentlich vor allem darum, dass der grosse Cache auf den 480er eben sehr viel Strom saugt.

hmmm .... dann gehöre ich wohl doch zu den "gewissen" overclockern  :-\    -  ich muss gestehen, dass ich mir über den Stromverbrauch keine Gedanken gemacht habe. Allerdings habe ich ausser zwei Platten und Speicher auch keine anderen stromfressenden Dinge drin (wie z.B. Grafikkarten). Die 19" Maschinen sind ja doch eher als reine Server gedacht und sind (bei mir) im Rack eingebaut. Zugegriffen wird da nur über Netzwerk.

Ob der grosse 8MB Cache der 480MHz-Module in allen anderen Maschinen (ausser der E450) richtig erkannt wird, würde mich sehr interessieren. Wenn jemand dazu mehr weiss, freue ich mich auf Informationen dazu. Bei meiner eigenen E250 hatte ich auch schon mal den Gedanken, ob anstelle der offiziell unterstützten 400MHz CPUs mit 2MB Cache (501-5445), solche aus einer E450 mit 400MHz/4MB (501-5446) laufen würden. Ich hätte sogar ein 501-5446 Modul da, aber ich hänge halt an der E250 und wollte keine Risiken eingehen. Es sind ja auch 2x 501-5445-CPUs drin, das ist mir eigentlich auch schnell genug.

Soweit ich mich entsinne, kann die E220R zumindest keine 8 MB cache. Allerdings habe ich mich noch nicht um die OBP-Version gekümmert, war aber der Meinung, dass es eine recht aktuelle ist. Was die E420R anbelangt, kann ich mich nicht mehr erinnern. Es gilt aber dasselbe wie für U60 / U80, da gleiche Motherboards verbaut sind.

Matthias
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victor-charly

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Re: Ultra 60 / 80 bzw. E220R / E420R mit 480 MHz Prozessoren - HOWTO
« Antwort #11 am: 22. März 2006, 00:47:36 »
Ich denke eine 480er CPU in einer Dual/Quad-CPU-Kiste (U60/U80/E220R/E420R) sollte kein Problem sein, da zwei 450MHz-CPUs sicher mehr Strom ziehen. Die Angaben von Sun, die ich in Sachen Stromverbrauch schon gesehen habe, sind z.T. auch etwas widersprüchlich (für die Expert 3D Graka geben sie einmal max. 40 Watt an, ein andermal max. 50W). Wenn keine fetten Grakas etc. drin sind, sehe ich persönlich auch für zwei 480MHz CPUs kein Problem. Im Endeffekt bleibt halt doch nur das Ausprobieren, dazu können die Angaben zum Stromverbrauch in den Sun-Handbüchern aber nützliche Hinweise geben. Für gewisse UPA/PCI-Karten gibt es nicht mal konkrete Angaben.

Ein Zauberwort bezüglich der 450er-CPUs (und deren Overclocking) könnte "Selektierung" heissen: Chip-Hersteller selektieren ihre Chips am Fliessband nach Taktfrequenz. Aus dem gleichen Silizium (bzw. Herstellungsprozess) werden z.T. mehrere Takte selektiert. Je nach Art der CPU (und deren Herstellungsprozess) kann es also durchaus Reserven geben, da der Hersteller sie nicht für den jeweils schnellsten Takt selektiert hat (sie diesen aber doch beherrschen würde). Gerade bei den 450MHz-CPUs gab es diverse Modelle (501-5344, 501-5539, 501-5687, 501-5999, 501-6058, 501-6071), die sich u.a. im Herstellungsprozess/Strukturgrösse unterscheiden. Ich selber habe nur solche mit der Part-Number 501-5539, dort sind die Reserven vermutlich eher klein. Tendenziell sollten neuere Module (Herstellungsdatum) eher über mehr Reserven verfügen, aber es lässt sich keine wirklich klare Aussage machen, da es das Geheimnis der Chiphersteller ist, wie/ob sie selektieren. Die neuesten 450MHz Module (=> keine "Sapphire-Black" sondern "Blaze") sind in etwa so selten wie die 480MHz Module (und kosten entsprechend). Die verschiedenen Module unterscheiden sich auch was die minimale OBP-Version angeht (501-5539 läuft ab OBP 3.17 V0, 501-6058 braucht OBP 3.29 V0).

Eigentlich wäre eine Ultra 30 eine gute Plattform für die 480MHz Module, da nur eine CPU reingeht, aber das gleiche Netzteil wie in der Ultra 60 drin ist. Dagegen spricht aber, dass es dort nur OBP 3.27 gibt. Offiziell lief die Ultra 30 auch nur mit 99MHz Bustakt, die 120MHz Bustakt der 360MHz/480MHz Module wurden auch nicht offiziell unterstützt. Ich vermute aber, dass zumindest das Board die Reserven haben sollte. Der Takt/Multiplikator-Jumper (J3001?) wäre aber wohl Bedingung. Da ich keine Ultra 30 habe, kann ich leider nicht mehr dazu sagen.

Die einzigen Kisten, welche ich mal richtig schön übertaktet habe, waren Beige G3er von Apple. Dort gab es 233MHz Module die sogar mit 300MHz absolut stabil liefen (hab die Kisten tagelang Fraktale rechnen lassen). Ich hatte aber auch ein 300MHz-Modul, welches nicht mal 333MHz mitgemacht hat. Der Nebeneffekt ist aber immer eine höhere Wärmeabgabe, was eigentlich auch immer zu einer niedrigen Lebensdauer führt. Bei den G3ern konnte ich aber mal so richtig loslegen, weil ich 233er/300er-CPUs hatte, auf die ich nicht wirklich angewiesen war.

Vielleicht bringen auch folgende Overclocker-Tipps was: Originale CPU nehmen, Kühlkörper entfernen. Dann die evtl. vorhandenen Wärmeleitpads und/oder Wärmeleitpaste entfernen und durch aktuelle Silber- oder Keramik-Wärmeleitpaste ersetzen. CPU läuft dann garantiert kühler als zuvor. Die meisten Hersteller sind bei der Wahl vom Wärmeleitpaste sehr konservativ => es kommt nur stinknormale billig Schmiere aus Aluminium-Oxyd drauf. Es gibt übrigens auch HighTech-Wärmeleitpads, welche praktisch alles übertreffen was Hersteller ab der Stange verkaufen. Wärmeleitpaste ist aber auf jedenfalls besser als Pads, nur ist es nicht überall möglich Paste zu verwenden. Evtl. instabile CPUs lassen sich so z.T. auch retten, da sie danach auch kühler laufen (die Kühlkörper werden dann aber wärmer, da die Wärmeableitung dann auch besser funktioniert). Ein guter Kompromiss könnte Arctic Céramique sein, da die Paste unter keinen Umständen elektrisch leitend ist und trotzdem recht gute Werte bringt. Ich hab schon bei diversen CPUs die original Paste getauscht OHNE die CPUs zu übertakten, da man so ihre Lebensdauer positiv beinflussen kann. Bei meinen Sun-CPUs habe ich mich noch nicht daran gewagt – es bestehen aber Pläne das mal auszuprobieren... vermutlich muss mal irgendeine "nutzlose" Sun-CPU bei mir für solche Experimente herhalten.

In den OBP-Updates verpackt sind wahrscheinlich auch Microcode-Updates für die CPUs. Deshalb macht es eigentlich immer Sinn, das neueste OBP auf der Kiste zu haben.

Viele Grüsse  :)

Christian

PS: Falls jemand das mit der Wärmeleitpaste/-pads ausprobieren will, sollte er auch den Cache und nicht nur die CPU selbst ändern => der Cache wird auch wärmer wenn er mit höherem Takt läuft. Wenn der Cache vor der CPU schlapp macht, geht auch die CPU als Ganzes nicht... So weit mir bekannt läuft der Cache in den Ultra immer mit 1:2 des CPU-Taktes (ist also fix vom CPU-Takt abhängig).
« Letzte Änderung: 22. März 2006, 00:59:30 von victor-charly »

victor-charly

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Re: Ultra 60 / 80 bzw. E220R / E420R mit 480 MHz Prozessoren - HOWTO
« Antwort #12 am: 22. März 2006, 01:37:00 »
Ist mir doch noch was durch den Kopf gegangen:

1. Die TAG-SRAMs sind bei den UltraSPARC II CPU-Modulen auf dem Modul selber drauf. Das jeweilige TAG-SRAM gibt die max. Cachegrösse vor, es sollte also auf den 480ern ein anderes TAG-SRAM drauf sein als auf den Modulen mit 4MB Cache. Es kann aber gut sein, dass das OBP oder Motherboard da auch noch reinspielt... müsste man ausprobieren. Ich vermute mal auf den Board müsste evtl. auch noch was geändert sein, damit der 8MB Cache läuft (sonst hätte Sun kaum eine extra Board-Rev. für die E450 mit 480MHz CPU rausgeben müssen). Die Info von Matthias zum Cache (das 8MB eben nicht gehen) könnte also auf jede Kiste ausser die E450 mit spez. Board zutreffen. Hab auch noch nirgends eine Bestätigung gefunden, dass 8MB sonstwo auch laufen.

2. Beim den Caches (vor allem bei übertakteten 450ern) gibt es noch ein weiteres Problem: Der SRAM-Speicher selbst. Wenn die Zugriffzeit/Geschwindigkeit nicht für einen höheren Takt ausreicht, nützt auch die beste Kühlung/Paste nix. Das ist wohl auch der Grund, warum PC-Grakas, für die mit Overclocking-Features geworben wird, meistens schnelleren Speicher einsetzen als für den "normalen" Takt nötig wäre.

3. Ob ein 480er-Modul gleich viel Strom zieht, wenn der ganze bzw. halbe Cache benutzt wird, kann ich nicht sagen. Aber selbst im "Leerlauf" müssten die Cache-Module eigentlich ein wenig Strom ziehen.

Christian

victor-charly

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Re: Ultra 60 / 80 bzw. E220R / E420R mit 480 MHz Prozessoren - HOWTO
« Antwort #13 am: 22. März 2006, 06:26:58 »
noch was gefunden: Es gibt von den 480MHz CPUs auch zwei Varianten. Die mit der Part-Number 501-5729 ist ein "Sapphire-Black", die andere 501-6069 ist ein "Blaze".

Vermutlich sind die "Blaze" CPUs solche mit einer geringeren Strukturgrösse (0.25 Mikrometer?), die "Sapphire-Black" wie schon oben irgendwo erwähnt vermutlich 0.35 Mikrometer.

Ich würde mal darauf tippen, dass die mit der Part-Number 501-5729 die "kompatiblere" Version ist und eher mit älteren OBP umgehen kann. Vermutlich wäre dann aber die 501-6069 jene mit mehr "Reserven". Sind natürlich alles Vermutungen...

Habe nochmal gegoogelt, aber ich finde keinen Artikel wo mehr drin steht, als uns schon bekannt ist.