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Betriebssysteme => Solaris/x86 und OpenSolaris => Thema gestartet von: msueper am 30. August 2010, 12:31:25

Titel: Zukunft von Solaris x86
Beitrag von: msueper am 30. August 2010, 12:31:25
Hallo,
wie seht Ihr die Zukunft von Solaris für x86 und Opensolaris.
Scheint so, als ob Oracle als neuer Besitzer, dringend Geld aus Solaris herausholen will. Es gibt z.B. keine Patches, auch keine Security Patches, mehr für lau.
Für Privatanwender wie mich ist Solaris damit tot, denn einen Update-Vertrag kaufe ich nicht, Linux ist ja auch kostenfrei.
Die versprochenen neuen Versionen von Solaris 10 und Opensolaris stehen auch aus.
Martin
Titel: Re: Zukunft von Solaris x86
Beitrag von: oreissig am 30. August 2010, 14:38:10
Oracle schatzbrandet Solaris nicht, sondern überführt es nur in ein normales Produkt (für Oracle-Verhältnisse) und pumpt dabei nebenbei mehr Kohle in das Projekt, als Sun das hätte tun können.
Was aus Solaris für x86 wird kann ich nicht sagen, Oracle hat ja explizit mit der fortführung von SPARC getrommelt, außerdem haben viele Serverhersteller den offiziellen Support von Solaris abgekündigt.
OpenSolaris als solches ist allerdings tot, es gibt mit Illumos ein Projekt, welches OpenSolaris mal beerben könnte, aber die sind glaube noch in der Findungsphase. Übrigens wird Oracle Solaris Express wieder auferstehen lassen.
Titel: Re: Zukunft von Solaris x86
Beitrag von: Sparky am 30. August 2010, 17:14:48
In der aktuellen heute erscheinenden CT steht auf s.54 oben alles dazu.....
Titel: Re: Zukunft von Solaris x86
Beitrag von: msueper am 18. September 2010, 14:21:41
ok,
Opensolaris ist quasi tot, Solaris 10 liegt jetzt in neuer Version als Update 9 vor. In Richtung Sparc gehts wohl forciert voran, aber X86?
Na, man wird sehen.

BTW: Ich habe da was gelesen: nach 90 Tagen wird ein Wartungsvertrag fällig. Was bedeutet das? Läuft die aktuelle Solaris 10 Version dann ab und fährt sich runter, oder wie?
Patches kriegt man ohne Vertrag ja eh keine?!

Beziehe mich hierauf: http://www.heise.de/ct/meldung/Oracle-poliert-Solaris-auf-1076809.html

Martin
Titel: Re: Zukunft von Solaris x86
Beitrag von: llothar am 19. September 2010, 02:08:22
BTW: Ich habe da was gelesen: nach 90 Tagen wird ein Wartungsvertrag fällig. Was bedeutet das?

Das bedeutet 900 Euro für Larry.
Aber das ist für non-commerical use doch immer noch frei und nach 90 Tagen bei commerical use wie bei geklauter Software, wenn du dich nicht erwischen lässt passiert vermutlich nichts. Wenn Solaris anfängt nachhause zu telefonieren kriegen wir das sicher ganz ganz schnell hier zu hören.
Titel: Re: Zukunft von Solaris x86
Beitrag von: WDZaphod am 01. November 2010, 10:15:37
Grmpf   :-\
Ich bin seit 6 Wochen in einer neuen Firma mit kleiner IT, in der man noch was bewegen kann. Eigentlich sollte der NetApp-Filer erweitert werden, und ich war am überlegen, das Ding mit Sol10 zu ersetzen. Deduplikation ist schon klasse.
Wenn ich mir jetzt ein Solaris herunterlade, und dann in der Firma installiere, dann kann ich 90 Tage damit spielen, und muß dann Lizenzkosten abdrücken? Die 900 Steine gelten pro Jahr, ohne Rücksicht auf Userzahlen?
Das wäre wohl noch immer deutlich günstiger als Win- oder Redhat-Lizenzen...
Och Mist, kaum bin ich mal in einer Position, wo man den Einsatz wirklich möglich machen könnte, schon wird die Firma vergewaltigt. Apple hätte SUN kaufen sollen.
Titel: Re: Zukunft von Solaris x86
Beitrag von: Toktar am 01. November 2010, 15:52:37
Dedup heisst bei Ontap ASIS, muss also nicht Solaris sein. Und wenn Apple Sun gekauft hätte, dann dürfte man nur von Apple freigegebne Apps in dubiosen Onlineshops kaufen...
Unfreier als unter Apples Knute kann sich wohl kaum ein Anwender machen.
Titel: Re: Zukunft von Solaris x86
Beitrag von: oreissig am 01. November 2010, 15:58:01
Unfreier als unter Apples Knute kann sich wohl kaum ein Anwender machen.
hierzu noch ne kleine Lektüre (http://www.faz.net/-01JBFI) für nebenbei :)
außerdem hat Apple ZFS doch auch schon lange fallen gelassen
Titel: Re: Zukunft von Solaris x86
Beitrag von: stiefkind am 01. November 2010, 17:09:04
Dedup heisst bei Ontap ASIS, muss also nicht Solaris sein.

Ist aber bei weitem nicht das selbe: ZFS macht Dedup online direkt im Datenstrom. Sie nutzen dazu die Checksumme auf die Blöcke, die sowieso generiert werden. NetApp macht das Dedup offline in einem Batch-Prozess im Hintergrund, den man z. B. jede Nacht starten kann. Jedenfalls ist das mein Kenntnisstand, der zugegeben schon etwa ein halbes Jahr alt ist.

Problem dabei: Angenommen, Du hast 2TB Daten, kriegst die aber wegen Dedup auf 1TB Platten unter. Soweit so gut. Natürlich machst Du auch Backup davon. Jetzt raucht Dir das Shelf ab, Du bekommst schnell ein neues (passender Wartungsvertrag vorausgesetzt) und restaurierst Deine 2TB jetzt zurück von Band. Weil der Dedup-Lauf aber erst per Batch irgendwann nachts läuft, und Du nur 1TB physikalisch vorhandene Platten hast, geht das Restore ziemlich schief. ZFS hat dieses Problem nicht, weil da auch beim Restore direkt im Datenstrom beim Schreiben von Tape auf Band dedupliziert wird.

Es gibt spezielle Dedup-Appliances, die das mit online und direkt im Stream auch können. ZFS kocht da auch nur mit Wasser und macht kein Voodoo. ProtecTier von IBM (http://www-03.ibm.com/systems/storage/tape/protectier/index.html) fällt mir spontan ein. Gibt sicher auch noch andere.

wolfgang
Titel: Re: Zukunft von Solaris x86
Beitrag von: AndreasF am 01. November 2010, 20:47:47
Du kannst dich auch mal im Umfeld von Nexenta umsehen. Von denen gibt es auch eine Lösung mit Support und glaube ich auch eine kostenlose Community-Version. Das ganze basiert auf OpenSolaris. Inzwischen gibt es da einen Fork bei dem wie es aussieht die ganze abgewanderte Solaris-Entwickler "Prominenz" aktiv wird. Aber da muß man denke ich noch ein wenig abwarten bis das konsolidiert ist.
Titel: Re: Zukunft von Solaris x86
Beitrag von: WDZaphod am 03. November 2010, 10:34:48
Ich hasse dieses NetApp-Ding. Nicht Fleisch, und nicht Fisch, niemand mag es anfassen. Die Unixler nicht, weil es eine komische Blackbox ist und niemand weiß, was es so genau auf die Disks schreibt. Die Dosenjungs nicht, weil sie es nicht verstehen.
Und von den 8TB Diskplatz bleiben netto benutzbar 2.5T.  :o :o
Nun sollte noch ein Shelf mit 14x600GB (8,4T) angehängt werden, und wieder bleiben nur 2.5T übrig. Beim ersten habe ich noch fast Verständnis dafür, weil auch das OS irgendwohin muß. Aber bei Erweiterungen?  ???
Darum: Weg mit dem Ding, ich hätte gerne eine Solaris-Kiste als CIFS/NFS-Head für das SAN. Nur Oracle macht mir Angst  :(

Der Artikel mit (bzw gegen) ist mal wieder die typische Panikmache der Medien. Viele kleine Entwickler bekommen die Möglichkeit, Ihre Produkte von jemandem verkauft zu bekommen, der Inkasso, Patentklagenschutz und Updatemanagment übernimmt. Niemand hat je behauptet, daß man NUR noch aus diesem Shop installieren kann. Das würde Firmen wie Adobe&Co auch nie mitmachen, die haben eigene Vertriebswege.
Auf dem Weg zum Oma-Sicheren PC ist es aber ein Schritt voraus.
Nebenbei: Will Apple das System wirklich vernageln?
Warum kann man noch immer Jailbreaks machen? Warum kann man auf normalen PCs noch immer OS X installieren, obwohl ALLE Intel-Macs TPM-Chips haben, und deren Nutzung nur ein Fingerschnippen seitens Apple wäre? Man könnte es so einfach und 100% sicher unterbinden, man macht es aber nicht. OS X läuft noch immer auf Atom-CPUs, obwohl es keinen Atom-Mac gibt. Warum nur?
Nicht immer so mediengläubig sein  ;)

Titel: Re: Zukunft von Solaris x86
Beitrag von: Wolfgang am 03. November 2010, 11:13:32
Warum kann man noch immer Jailbreaks machen?

Die Frage sollte eigentlich lauten: "Warum muss man immer noch Jailbreaks machen?"   ;)
Titel: Re: Zukunft von Solaris x86
Beitrag von: oreissig am 03. November 2010, 13:53:30
Warum man noch jailbreaken kann ist nicht schwer zu beantworten. Prinzipiell erstmal, weil keine Software fehlerfrei ist, im speziellen aber auch, weil sicheren Code zu schreiben bisher nie Apples Domäne war. Das was MS seit den XP-Zeiten bei sich geändert hat, fängt Apple gerade an und hat noch viel vor sich.
Titel: Re: Zukunft von Solaris x86
Beitrag von: WDZaphod am 03. November 2010, 16:48:57
Die Frage sollte eigentlich lauten: "Warum muss man immer noch Jailbreaks machen?"   ;)

Ich hatte die letzten Jahre immer nach Lust und Laune mal wieder einen Jailbreak drauf, dann mal wieder nicht - und alles in allem muß ich sagen:
- Ohne läufts stabiler
- Ohne ist es schneller
- SO viel fehlt mir ohne eigentlich nicht. Ist mehr der technische Ehrgeiz als wirklich ein Muss.

Für App-Raubkopierer halt schon interessant, aber aus dem Alter bin ich irgendwie heraus.
Titel: Re: Zukunft von Solaris x86
Beitrag von: Toktar am 03. November 2010, 17:18:11
Ich hasse dieses NetApp-Ding. Nicht Fleisch, und nicht Fisch, niemand mag es anfassen. Die Unixler nicht, weil es eine komische Blackbox ist und niemand weiß, was es so genau auf die Disks schreibt. Die Dosenjungs nicht, weil sie es nicht verstehen.
Und von den 8TB Diskplatz bleiben netto benutzbar 2.5T.  :o :o
Nun sollte noch ein Shelf mit 14x600GB (8,4T) angehängt werden, und wieder bleiben nur 2.5T übrig. Beim ersten habe ich noch fast Verständnis dafür, weil auch das OS irgendwohin muß. Aber bei Erweiterungen?  ???
Darum: Weg mit dem Ding, ich hätte gerne eine Solaris-Kiste als CIFS/NFS-Head für das SAN. Nur Oracle macht mir Angst  :(
Keine Ahnung warum das so schwierig zu verstehen ist. Ein Netapp-Filer ist kein Plattensystem ala DS5000. Warum von 8TB nur 2,5TB übrig bleiben, ist mir nicht klar, es sein denn das Setup ist etwas eigenartig.. Wenn ich 2 Controllerköpfe habe und will max Platten Kopf1 zuordnen, dann bekommt der alle Platten minus 3 (Raid4+HS für Kopf 2).
Damit sind noch 11 Platten für Kopf1 übrig, also RaidDP+HS macht 8 Platten netto 4.8TB.
Wenn ich naürlich alles komplett redundant haben möchte (was bei einer Shelf wenig Sinn macht), dann ist der Verschnitt groß. Jeweil 7 Platten macht bei RaidDP+HS 4 Platten netto auf jedem Controllerkopf. Wenn die dann auch noch kopmlett gemirrord werden, dann bleibt wenig übrig.....
Jedes weiter Shelf kann ins gleiche Aggregate gehangen werden und damit ist auch nicht mehr solch ein Verschnitt. Es sei denn, es wird wieder maximale Sicherheit und komplettes Mirroring im eigenen Aggregate aufgebaut.
Solch ein Setup bekomme ich auch mit ZFS hin, nur sagt mir dann jeder was für ein Quatsch.....
Der Artikel mit (bzw gegen) ist mal wieder die typische Panikmache der Medien. Viele kleine Entwickler bekommen die Möglichkeit, Ihre Produkte von jemandem verkauft zu bekommen, der Inkasso, Patentklagenschutz und Updatemanagment übernimmt. Niemand hat je behauptet, daß man NUR noch aus diesem Shop installieren kann. Das würde Firmen wie Adobe&Co auch nie mitmachen, die haben eigene Vertriebswege.
Auf dem Weg zum Oma-Sicheren PC ist es aber ein Schritt voraus.
Nebenbei: Will Apple das System wirklich vernageln?
Warum kann man noch immer Jailbreaks machen? Warum kann man auf normalen PCs noch immer OS X installieren, obwohl ALLE Intel-Macs TPM-Chips haben, und deren Nutzung nur ein Fingerschnippen seitens Apple wäre? Man könnte es so einfach und 100% sicher unterbinden, man macht es aber nicht. OS X läuft noch immer auf Atom-CPUs, obwohl es keinen Atom-Mac gibt. Warum nur?
Nicht immer so mediengläubig sein  ;)
Nicht immer so Applegläubig sein. Diese Firma ist alles andere als offen und nutzerfreundlich. Lassen sich jeden Quark patentieren um sich damit eine 100% Marktmacht aufzubauen und finden auch noch Nutzer die ihnen jubelnd hinterher laufen. Die gleichen Nutzer betreiben meisst richtig heftig MS-Bashing, wegen deren Monopol und closed Source und all dem anderen bösen Sachen.....
Titel: Re: Zukunft von Solaris x86
Beitrag von: stiefkind am 03. November 2010, 23:05:04
Keine Ahnung warum das so schwierig zu verstehen ist. Ein Netapp-Filer ist kein Plattensystem ala DS5000.

Wird aber stellenweise als solcher beworben und Kunden kaufen das als solches. Meistens ist das der "Verdienst" eines "fähigen" Vertrieblers, der dem Einkäufer den passenden Preis machen kann.

Zitat
Warum von 8TB nur 2,5TB übrig bleiben, ist mir nicht klar, es sein denn das Setup ist etwas eigenartig.. Wenn ich 2 Controllerköpfe habe und will max Platten Kopf1 zuordnen, dann bekommt der alle Platten minus 3 (Raid4+HS für Kopf 2). Damit sind noch 11 Platten für Kopf1 übrig, also RaidDP+HS macht 8 Platten netto 4.8TB.

In der DS5000-Welt stimmt das mehr oder weniger. Da hast Du aber auch nur Raidgruppen (aka Arrays) und Volumes (aka LUNs) und evtl. noch bisschen Platz für Snapshots. Hotspares betrachte ich mal nicht weiter, die sind in  beiden Welten Pflicht. NetApp kennt Raidgruppen, Aggregate, Volumes (bzw. Flexvols), Snapshots, Filesystem und Shares (aus dem Kopf, könnten noch mehr sein oder leicht anders heißen). Und hat aus den unterschiedlichsten Gründen in jedem Layer mal mehr mal weniger Verschnitt. Der ein bisschen von der Konfiguration abhängt und davon, was der Kunde braucht oder haben will. Allerdings scheinen mir die 8/2.5 TB auch etwas arg heftig. Ca. 60% Verschnitt zwischen Anzahl Platten und netto nutzbarer Kapaziät habe ich bei NetApp aber selber schon gesehen. Üblich sind aber eher Werte in der Gegend 30%-40%. Bei einem NetApp Metro-Cluster sieht das nochmal ganz anders aus, weil da sämtliche Platten einmal komplett an die andere Site gespiegelt werden. Die erwähnten 30%-40% Verschnitt kommen dann noch oben drauf.

Wenn man sich für diese Systeme aber mal aktuelle Plattenpreise anschaut und dagegen die Vorteile in der Administration und Konfiguration (Einfachheit, Flexibilität) stellt, ist die größere notwendige Plattenanzahl aber auch schnell wieder schön gerechnet.

Es hat beides da draußen seinen Platz und seine Berechtigung. Und zwar nebeneinander, nicht gegeneinander.

wolfgang
Titel: Re: Zukunft von Solaris x86
Beitrag von: Toktar am 05. November 2010, 10:42:13
Das mit dem Miteinander gefällt mir. Ich mag allerdings nicht so unqalifizierte Äusserungen über Storagesysteme, ala "nicht Fisch nicht Fleisch".

Netapp ist seit 10 Jahren am Markt und hat eine richtig gute Lösung im Portfolio. Wer das mit Software auf x86-Hardware nachbasteln möchte und dabei den Funktionsumfang passgerecht nachbaut, bitte schön.

Für cifs/nfs macht es auch ein Debian auf nem AldiPC. Nur dürfte ich mit sowas bei meinem IT-Leiter nicht vorsprechen, wenn es um 24*7*356 und wichtige Firmendaten geht. Mal ganz abgesehen von den angenehmen Nebeneffekten, die ein Snapmanager mitbringt (sei es zum Recovern oder automatischen Klonen von Datenbanken für Test- und Prüfzwecke usw).